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JF: Jahreshauptübung der JF Retzow

Am Montag, dem 16.10.2017,  trafen sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Retzow, wie gewohnt zu ihrem wöchentlichen Ausbildungsdienst.

Laut Ausbildungsplan der JF sollte sich alles um das Thema „Gefahren an der Einsatzstelle“ drehen. Mit Vorfreude und der Hoffnung, dass dies nicht zu theoretisch werden wird, traten die Jugendmitglieder um 16:00 Uhr ihren Dienst an.

 

Nach der Begrüßung und etwas „Smalltalk“, ging es mittels PowerPoint Präsentation direkt in die Thematik. Nach spielerischer Wiederholung der Gefahrenmatrix, wurden ausgewählte Gefahren näher beleuchtet. Speziell wurde auf Chemische Gefahren sowie auf Gefahrguttransporte eingegangen.

Hierfür sahen die Jugendfeuerwehrmitglieder einige Einsatzbilder, teils mit der Beteiligung von Gefahrguttransporten. Hierbei wurde auf die Gefahrenwarntafeln sowie deren Bedeutung und Einsatztaktische Relevanz eingegangen. Ferner wurden mögliche Handlungsstrategien beim Gefahrguteinsatz durch die Mitglieder innerhalb einer angeregten Diskussion evaluiert.

 

Plötzlich wurde diese Unterhaltung der JF-Anhänger durch ein schrilles Piepen unterbrochen. Absolute Stille und Verwirrung im Fortbildungsraum der Feuerwehr. Die Alarm-App „Apager“ alarmierte zu einem Einsatz. Nicht etwa für die Einsatzabteilung sondern für die Jugendfeuerwehr Retzow.

„Einsatzalarm Jugendfeuerwehr Retzow – Verkehrsunfall Retzow, Schwarzer Weg: Lage unklar!“ war den Pagern und dem Alarmmonitor zu entnehmen.

 

Nach kurzer Rückfrage zum Ausbilder: „Sollen wir jetzt  wirklich los?!“ was mit einem eindeutigem „Ja!“ beantwortet wurde, zogen die Mitglieder ihre Vollständige Jugendfeuerwehrschutzausrüstung an und machten sich gedanklich mit dem Einsatz vertraut, während der Maschinist das LF besetzte und das Einsatzfahrzeug abfahrbereit machte.

 

Etwas später folgte der Befehl zum Aufsitzen durch den JF- Gruppenführer, sodass der 11/44-1 mit einer Stärke von 1/7 um 16:38 Uhr zum Einsatz ausrückte.

 

Vor Ort bot sich der Jugendfeuerwehr folgendes Szenario: Auf einer Gemeindestraße kollidierten zwei Fahrzeuge miteinander, wovon ein Fahrzeug mit einer Gefahrenwarntafel ausgestattet war. Es handelte sich um einen Gefährliche Stoffe und Güter (kurz GSG) –Einsatz.

 

Nach dem Kommando „Absitzen“ erkundete der JF-Gruppenführer zusammen mit einem Ausbilder die Einsatzstelle aus der Ferne und ordnete die sofortige weiträumige Absperrung der Einsatzstelle sowie einen Einsatz mit Bereitstellung an und ließ einen Trupp mit Atemschutz ausrüsten.

 

Eine Verletzte Person taumelte schreiend und sich die Augen reibend unweit der Unfallstelle herum, welche sofort von einem Trupp in Obhut genommen wurde. Die Person klagte über starkes Brennen in den Augen und über Atemprobleme. Ferner gab er dem Gruppenführer wertvolle Hinweise zur Einsatzstelle. Die Person sei, nachdem es draußen geknallt habe, aus dem Haus gegangen um nachzusehen, was geschehen sei. Nachdem er den Notruf absetzte und anschließend  den Unfallopfern helfen wollte, nahm er einen beißenden Geruch war und seine Augen fingen an zu tränen und zu brennen. Er zog sich taumelnd und vor Schmerzen schreiend zurück. 

 

Noch während den Ausführungen der Person fragte der GF bei der Leitstelle die Gefahrenwarntafeln ab. Es stelle sich heraus, dass es sich dabei um Ameisensäure handelt. Eine fiktive Nachalarmierung der weiteren Kräfte folgte im Anschluss.

 

Kurz nach dieser Meldung meldete sich ein Trupp unter Atemschutz beim Gruppenführer einsatzbereit. Dieser sollte dann die Lage erkunden und die Anzahl der Verletzten ermitteln und die Rettung derer einleiten.

 

Parallel dazu wurde die Wasserversorgung bis zum Verteiler aufgebaut und mittels Feuerlöscher, Zumischer sowie Schaummittel und Schaumrohr  in Bereitschaft der dreifache Brandschutz sichergestellt.

 

Ein weiterer Trupp rüstete sich mit schwerem Atemschutz aus um die schnelle Rettung der Verletzten zu gewährleisten. Währenddessen wurde ein Verletzten Sammelplatz nahe dem Einsatzmittel eingerichtet.

Hier wurde bereits die Verletzte Person mit den Augen- und Atembeschwerden behandelt. Die Augen der Person wurden ausgiebig mit einer Augenspülflasche gespült. Was der Person deutliche Linderung der Beschwerden verschaffte.

 

Am direkten Unfallort wurde die Person vor der Rettung mit einem „Stiffneck“ versorgt, da scheinbar noch keine Ameisensäure ausgetreten ist. So wurde die erste Person schonend gerettet und zum Sammelplatz gebracht.

Beim Öffnen der Tür des zweiten Fahrzeugs, fielen mehrere Behälter aus dem Fahrzeug, welche durch den Aufprall beschädigt wurden und nun Ameisensäure in größeren Mengen freisetzten, sodass die zweite Person mit einer Sofortrettung, aufgrund der akuten Gefährdung  aus dem Fahrzeug befreit wurde.

 

Unglücklicher Weise kam es im Verlauf zur Entzündung des Gefahrenstoffs, wodurch der Einsatz eines C-Rohres notwendig wurde.

Der Brand wurde schnell gelöscht, sodass sich der Trupp wieder am Verteiler positionierte um den weiteren Brandschutz sicherzustellen.

 

Damit war die Jahreshauptübung beendet.

 

In der Anschließenden Nachbesprechung wurden Fehler besprochen und das Vorgehen der jeweiligen Mitglieder reflektiert. Darüber hinaus wurden alle Unfalldarsteller um eine Einschätzung gebeten. Im Anschluss werteten die Jugendfeuerwehrmitglieder ihr eigenes Vorgehen/ Verhalten aus und erzielten dadurch eine Erweiterung des Vorhanden Wissens um Einsatzgrundsätze.

 

Aus Sicht der Jugendwarte, Ausbilder und Betreuer wurde diese durchaus sehr komplexe Thematik und umfangreiche Übung mit Bravour gemeistert. Auch die Jugendmitglieder waren mit ihrer Leistung mehr als zufrieden. Was wir auch genauso sehen. Ferner können die Jugendfeuerwehrmitglieder nun ihr „Grundwissen“ rund um  das Thema Gefahren an der Einsatzstelle und GSG zukünftig anwenden und natürlich erweitern.

 

Denn Übung macht den Meister . . .  

 

Mit einem Klick auf das folgende Bild öffnet sich die Bilder-Galerie:

 

 

Ich möchte mich bei den Ausbildern & Betreuern sowie bei den Unfallopfern für ihre hervorragende Arbeit und schauspielerische Leistung bedanken.

 

Mein Dank gilt auch dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Retzow e.V., der uns stets bei solchen Übungen mit  diversen Materialien unterstützt.

 

Sowie Sven Scharschmidt, der die Einsatzübung dank der Alarmierung via „Apager“ im wahrsten Sinne „eingeläutet“ hat.  ;)

 

                                   !Vielen Dank für eure Unterstützung!

 

Geschrieben von Kevin Krause

   

 

  

 

        

 

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